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Wallbox für Ferienunterkünfte: das Wichtigste von Kosten über Anmeldung bis zur Abrechnung

Illustration eines Hauses mit Wallbox, an der ein Elektroauto lädt
Illustration eines Hauses mit Wallbox, an der ein Elektroauto lädt

Elektroautos – mehr und mehr sind sie im Straßenbild zu sehen und mehr und mehr reisen Feriengäste mit ihnen am Urlaubsort an. Klar, dass sich viele Vermieter von Ferienunterkünften entsprechend die Frage stellen, ob sie eine private E-Ladestation bzw. Wallbox für ihre Gäste installieren sollten. Vielleicht geht es Ihnen auch so. Welche Vorteile bringt das und welche Kosten kommen auf mich zu? Wie sieht es mit Genehmigungen und der Abrechnung des Stromverbrauchs durch die Urlauber aus?

Wichtige Aspekte, die es zu klären gilt, um eine fundierte Entscheidung pro oder contra Wallbox fällen zu können.

Wir möchten Ihnen hier die häufigsten Fragen zum Thema Wallbox für Ferienhäuser beantworten. Damit Sie genau wissen, was bei der Installation technisch zu beachten ist und damit Sie entscheiden können, ob Sie eine Wallbox für Ihr Ferienhaus montieren wollen, welche Ladestation für E-Autos infrage kommt und wie Sie anfallenden Stromkosten weiter berechnen.

Starten wir direkt mit der Beantwortung der Frage, was genau eine Wallbox ist.

Was ist eine Wallbox?

Bei der Wallbox handelt es sich um eine spezielle Ladestation für Elektroautos für die private Nutzung, die an einer Wand (engl. Wall) angebracht wird. Die Wallbox ist in der Regel direkt an das Stromnetz der Immobilie, also Ihres Ferienhauses, angeschlossen.

Im Vergleich zu einer freistehenden E-Ladesäule ist die Wallbox die kostengünstigere Variante und für das Aufladen eines E-Autos in der Regel völlig ausreichend. Teurer werden die Installationskosten, wenn Sie mehrere Anschlüsse beispielsweise für mehrere Ferienwohnungen in einem Wohnkomplex benötigen oder eben wenn eine Installation an der Hauswand unmöglich ist. Dann genau tritt nämlich der Fall ein, dass Sie auf die freistehende Ladesäule ausweichen müssen.

Reicht zum Laden nicht auch eine Steckdose?

“Können meine Gäste ihr Auto nicht auch an einer gewöhnlichen Steckdose statt an einer Wallbox aufladen?”

Das ist eine der Fragen, die uns immer wieder erreichen.

Die Antwort lautet: Jein.

Theoretisch ist es durchaus denkbar, dass E-Autos mithilfe von Adapterkabeln auch über übliche Steckdosen aufgeladen werden – beispielsweise über Außensteckdosen, die häufig ohnehin vorhanden sind.

Doch oft sind Standardsteckdosen für die besonders starke und dauerhafte Belastung für die Aufladung von E-Autos nicht gemacht. Das ist vor allem in älteren Häusern der Fall, deren Leitungen womöglich in die Jahre gekommen sind. Wer dennoch gewöhnliche (Schuko-)Steckdosen anstelle einer Wallbox zum Aufladen des Elektroautos nutzt, riskiert eine Überlastung der Leitung, Kurzschlüsse und Brände. Das Sicherheitsrisiko steigt also bei einer Aufladung mit normalen Steckdosen enorm.

​​Ein großer Vorteil der Wallbox gegenüber der Steckdose ist auch die höhere bzw. schnellere Ladeleistung: Eine Ladestation kann zwischen 11 und 22 kW aufbringen. Die gewöhnliche Steckdose liefert hingegen nur 230 Volt bei 2,3 kW. Logisch, dass das E-Auto durch die Wallbox schneller wieder startklar ist und Ihre Gäste zum nächsten Ausflug aufbrechen können.

E-Auto, das an einer Ferienunterkunft geladen wird

Weil sie also weniger sicher und zudem langsamer sind, sollten Steckdosen nur als absolute Notlösung und vor allem nach Absprache mit Ihnen als Vermieter zum Aufladen der E-Autos in Ferienhäusern genutzt werden.

Ihren Gästen dürfte dies in der Regel bewusst sein. Wir raten Ihnen aber, jedes Risiko zu vermeiden, dass Urlauber dennoch ungefragt ihr Elektroauto an die Standard-Steckdose oder auch an eine Starkstrom-Steckdose anschließen. Nehmen Sie dafür entsprechende Vermerke und Unterlassungshinweise in den Mietvertrag, in die Hausordnung und die Gästemappe auf. 

Warum eine Wallbox an der Ferienunterkunft Sinn macht – die Vorteile

Dass eine Wallbox die sichere und empfehlenswerte Option zum Aufladen von E-Autos sind, wissen wir nun. Werfen wir jetzt einen Blick auf die (weiteren) Vorteile.

Vorteil 1: Komfort für Ihre Gäste

Ein klarer Kern-Vorteil bietet sich allen mit E-Auto anreisenden Gästen durch ein hohes Maß an Komfort durch die bereitgestellte Elektrizität. Indem Sie Ihren Urlaubern eine Option zum Aufladen des eigenen elektronischen Fahrzeugs direkt an der Ferienunterkunft anbieten, müssen diese nicht mehr öffentliche Ladestationen aufsuchen. Vielmehr können sie bequem das Auto für Ausflüge, Exkursionen oder die Heimreise bei Ihnen aufladen, während sie Abendbrot essen, am Strand sind oder die Koffer packen.

Elektroautos können im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor nur eine begrenzte Strecke zurücklegen, bevor sie erneut aufgeladen werden müssen.
Dieser Aspekt ist vor allem dann wichtig, wenn Ihr Ferienhaus

  • fernab der nächsten Ladestation,
  • mitten im Wald,
  • hoch auf dem Berg oder
  • in anderer Form in einer einsamen Gegend liegt.

Gerade auf dem Land kann derzeit der Ausbau noch der öffentlichen Ladestationen nicht mit der schnell wachsenden Anzahl der Elektromobile Schritt halten.

Wie wertvoll ist es doch dann, die Batterie direkt am Haus aufladen zu können!

Das heißt: Stellen Sie eine Wallbox zur Verfügung, sparen Sie Ihren Gästen unnötige Fahrtwege zur nächsten Ladestation, und Sie verschaffen Ihnen noch mehr sorglose und genussvolle Urlaubszeit.

​Vorteil 2: Hohe Nachfrage und Ihr Wettbewerbsvorteil

Schlagen wir die Zeitung auf und schauen uns Studien an, so ist nicht zu übersehen, dass die Nachfrage und damit die Nutzung von E-Autos steigt. Laut Prognosen könnten E-Autos 2030 bereits 24,4 Prozent aller registrierten Automobile ausmachen. Zum Vergleich: Laut Statista waren es 2022 noch nur 2,6 Prozent.

Übertragen auf Ihre potenziellen Feriengäste bedeuten diese Zahlen: Immer mehr Urlauber werden mit dem E-Auto verreisen wollen und sich entsprechend für den Urlaub Unterkünfte suchen, wo sie ihr Elektroauto sicher und bequem aufladen können.

Ferienangebote, die diese Kriterien nicht erfüllen – also auf E-Autos nicht eingestellte Orte und vor allem (abgelegene) Ferienhäuser ohne Wallbox – könnten da direkt vom Radar fallen. Das Vorhandensein einer Wallbox macht Ihre Ferienunterkunft also direkt attraktiver und das für eine wachsende Zielgruppe. Sie sichert Ihnen damit einen starken Wettbewerbsvorteil – heute und in Zukunft!

Wallboxen im Inserat anzeigen bei Traum-Ferienwohnungen

Wenn Sie eine Wallbox für Ihre Ferienwohnung installieren, so können und sollten Sie die Lademöglichkeit für E-Autos auch direkt im Inserat hervorheben. Das geht zum Beispiel im Fließtext und der Angebotsbeschreibung, aber auch bei den Angaben zur Ausstattung. In Ihrem Inserat auf Traum-Ferienwohnungen ist beides möglich. Was unsere Gastgeber besonders schätzen: Wenn Sie die Ladestation bei der Ausstattung mit aufführen, wird diese per Icon auch schon auf der Übersichtsseite angezeigt.

Interessierte können außerdem gleich bei der Suche nach der geeigneten Ferienimmobilie die Ergebnisse filtern und erkennen, wo ein Urlaub mit Elektroauto Sinn macht und wo nicht. Klarer Vorteil und womöglich langfristig deutlich mehr Buchungsanfragen potenzieller Gäste für alle Besitzer von Ferienhäusern, die eine Ladestation installiert haben – und diese auch im Inserat hervorheben.

Vorteil 3: Nachhaltigkeit und Kostensenkung

Eine Wallbox ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Ergänzung für Ihre Ferienimmobilie. Dies liegt zum einen daran, dass die Wallbox umweltschonenden Autos ohne CO2-Ausstoß Strom liefert. Ein anderer Grund ist, dass die Wallbox mit Strom aus erneuerbaren Energien gespeist werden kann.

Es gibt schließlich Wallbox-Modelle, die den Strom aus Solarzellen auf dem Dach des Ferienhauses beziehen. Somit entsteht ein deutlicher Vorteil für die Umwelt und auch für Sie, da Sie Kosten sparen. Lesen Sie dazu weiter unten mehr.

Damit liegen viele starke Vorteile auf dem Tisch.

Das spricht gegen eine Wallbox am Ferienhaus – die Nachteile

Natürlich müssen wir auch auf die Nachteile der Wallbox zu sprechen kommen. Hier sind zwei, die wir für unsere Gastgeber und Vermieter aktuell sehen:

Nachteil 1: Investitionskosten

Es ist gut möglich, dass Sie die Investitionskosten in eine Wallbox durch Stromkostenersparnis recht schnell wieder raus haben, und dennoch: Die Installation plus die Wartung der Wallbox ist selbstverständlich zunächst mit Ausgaben verbunden – vor allem dann, wenn Sie sich für ein Wallbox-Modell samt Solaranlage auf dem Dach entscheiden. Diese Investitionskosten sowie die Ausgaben für die regelmäßige Wartung der Ladestation sind also bei der Planung und Abwägung Wallbox ja oder nein? mit zu berücksichtigen.

In direktem Zusammenhang mit Ihren Kosten steht auch die Frage, ob und wie Sie als Vermieter diese Ausgaben durch einen höheren Mietpreis auffangen wollen. ​ ​

Übrigens: Weiter unten haben wir für Sie Tipps parat, wie Sie tatsächlich anfallende Stromkosten an Ihre Gäste weiterberechnen können.

Nachteil 2: Installationsaufwand

Nicht von der Hand weisen lässt sich auch: Die Wallbox muss fachmännisch installiert werden, was ein gewisses Maß an Aufwand mit sich bringt. Um diesen gering zu halten, ist unser Tipp: Setzen Sie sich rechtzeitig mit einem Elektriker in Verbindung, der die Installation für Sie zum gewünschten Zeitpunkt vornimmt.

Vor- und Nachteile: Wir fassen zusammen

Unsere Einschätzung ist: Die Vorteile einer Wallbox-Installation für das Ferienhaus überwiegen klar die Nachteile. Nach einem gewissen Maß an Aufwand und kalkulierbaren Kosten, bietet sie Ihnen die Chance auf finanzielle Einsparungen ebenso wie auf ein noch umweltfreundlicheres Vermietungskonzept. Zudem erschließen Sie sich eine große Zielgruppe und machen Ihre Unterkunft schon heute und für die Zukunft attraktiver.

Kauf einer Wallbox für Ihr Ferienhaus

Sie sind nun vielleicht schon ernsthaft an der Installation einer Wallbox für Ihr Ferienhaus interessiert? Ein Kauf rückt näher ins Blickfeld?
Dann lassen Sie uns genauer anschauen, was Sie bei den weiteren Schritten beachten sollten.

Kriterien für den Kauf einer Wallbox

Es gibt auf dem Markt eine Fülle von Wallboxen von verschiedenen Herstellern. Das kann am Anfang ein wenig überwältigend sein. Wir zeigen Ihnen daher einmal auf, welche Faktoren Sie für Ihre Auswahl berücksichtigen sollten.

#1: Standort bzw. Position der Wallbox

Die beliebteste Position für die Wallbox bei Ferienhäusern ist wohl die Garage und das aus gutem Grund. Hier ist die Box nicht für jedermann zugänglich, was heißt, dass niemand ohne Befugnis Strom für sein Auto beziehen kann. Plus: Die Wallbox ist in der Garage vor Vandalismus ebenso geschützt wie vor starken Witterungseinflüssen wie Sonne, Hagel oder Regen.

Ebenfalls oft genutzt als Standort ist der Carport. Auch er bietet ein recht hohes Maß an Schutz vor Wind und Wetter, weniger hingegen vor Diebstahl, mutwilliger Zerstörung und Fremdnutzung. Dafür fehlen das abschließbare Tor bzw. schützende Wände.

Sind weder Carport noch Garage vorhanden? So stellen die Hausaußenwand oder eine frei stehende Ladesäule Alternativen dar. Bei diesen Standorten sollten Sie auf jeden Fall auf ein besonders wetterfestes Modell achten. Der entsprechende Schutz wird dann durch ein gekapseltes Gehäuse sichergestellt und per IP-Zertifizierung (International Protection-Zertifizierung) angegeben.

Wallbox in einer Garage

Gut zu wissen:
IP21 besagt übrigens einen Schutz nur gegen Tropfwasser und IP65 gegen Strahlwasser. Die ​​Schutzklassen IP54 und IP55 stellen in der Regel eine angebrachte Schutzklasse dar und sind inzwischen bei den meisten modernen Ladestationen gegeben. Beide schützen gegen Regen, Schnee, Hagel usw. sowie gegen Staub und ​​unbefugte Nutzung.

Extra-Tipp: Wallbox-Position beim Mehrparteien-Haus

Und wo positionieren Sie die Wallbox, wenn Sie eine Ferienwohnung in einem Haus mit mehreren Parteien vermieten? Wenn es im Mehrparteienhaus mit mehreren (Ferien-) Wohnungen eine Tiefgarage gibt, so bietet sich diese als Standort für die Wallbox an, sofern hier die Belastung der Stromleitung dies zulässt.

In der Garage jedenfalls wäre die Lademöglichkeit geschützt und doch für jedermann zugänglich. Beachten Sie aber Ausnahmen, wenn beispielsweise Elektroautos in der Garage im Einzelfall speziell gesperrt sind.

Gibt es keine Garage? So ist ein Standort ratsam, von allen Mietern bequem angefahren werden kann und der von verschiedenen Parkplätzen aus zu erreichen ist.

#2: Zusätzlicher Schutz der Wallbox vor nicht genehmigter Benutzung und Vandalismus

Die Gefahr durch unbefugte Nutzung haben wir oben bereits angesprochen. Diese besteht vor allem dann, wenn die Wallbox an der Hauswand oder auch unter dem Carport installiert ist und für Fremde ohne Schwierigkeiten zugänglich ist.

Um Fremdnutzung auszuschließen, bietet sich als einfachste Lösung an, die Wallbox vom Ferienhaus über die Sicherung in der Hausverteilung stromfrei zu schalten. Alternativ können Sie auch eine bequemere Zugriffsverwaltung wie einen Schlüsselschalter, App-Steuerung oder RFID-Chip wählen. Mit der RFID-Technik (Radio Frequency Identification), haben Ihre Urlaubsgäste die Möglichkeit, mittels eines Chips oder einer Karte den Strom für die Wallbox zum Aufladen freizuschalten.

#3: Höhe der Ladeleistung

Die unterschiedlichen Hersteller bieten Ladestationen mit Leistungen von 3,7 bis 22 Kilowatt (kW). Eine teure Wallbox mit 22 kW erreicht auch die schnellste Ladezeit. ​E​ine so starke Leistung von 22 kW ist es in der aber nur dann Regel sinnvoll, wenn auch die E-Autos auf diese Leistung ausgerichtet sind. Sind sie es nicht und verfügen beispielsweise nur über eine 3,7 kW-Ladeleistung, so dauert der Ladeprozess dennoch sehr lange. Sie hätten somit umsonst in eine besonders hochwertige Wallbox investiert.

Um im Schnitt sowohl E-Autos mit starker als auch mit schwächerer Leistung gerecht zu werden, rät der ADAC zu einer Ladestation mit einer Leistung im guten Mittelmaß von 11 kW: Diese bieten auch größeren Batterien eine durchaus akzeptable Ladeleistung.

Wichtiger Punkt ⚠️: Vermieter in Deutschland müssen Wallboxen anmelden. Ab 12 kW sind die Stationen außerdem genehmigungspflichtig. Hierzu lesen Sie weiter unten mehr.

#4: Ladestecker und Ladekabel

Auch in Sachen Ladekabel und Ladestecker gibt es viele Unterschiede. In Europa ist der Typ-2-Ladestecker am weitesten verbreitet. Der Typ-1 kommt hauptsächlich bei asiatischen und amerikanischen E-Autos vor. Um auf alle Modelle vorbereitet zu sein, sollten Sie sich mit den entsprechenden Adapterkabeln ausstatten.

Für eine Wallbox empfiehlt sich zudem ein möglichst langes Ladekabel, da sich die Ladeklappen bei E-Mobilen nicht immer an derselben Stelle befinden.

Übrigens: Ob Sie für Ihre Gäste eine Ladestation mit oder ohne fest integriertes Ladekabel kaufen, ist vor dem Kauf abzuwägen. Vor allem deshalb, weil Ladestationen mit integriertem Kabel teurer sind als die ohne.

Gut zu wissen 💡: Zu den meisten E-Autos gehört zum Standard-Lieferumfang ein Ladekabel. Ihre Gäste bringen dieses zwar vermutlich ohnehin mit in den Urlaub. Doch für den Fall, dass es einmal vergessen wird, sind Ihre Gäste Ihnen sicherlich sehr dankbar, wenn Sie mit Ersatz vorgesorgt haben.

Wichtig sind wie gesagt die notwendigen Adapter für die unterschiedlichen Stecker-Typen.

Bei der Auswahl einer Wallbox ist der Steckertyp wichtig

#5: Stromzähler zusätzlich kaufen?

Es gibt Wallboxen, die einen Stromzähler integriert haben. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass diese oft ungeeicht und somit für die gewerbliche Abrechnung des Stromverbrauchs nicht zugelassen sind. Wenn Sie wissen, dass Sie den individuellen Stromverbrauch Ihrer Gäste an diese weiterberechnen wollen, brauchen Sie einen geeichten Zähler. Das wäre einer, der über einen MID (Measuring Instruments Directive) zertifizierten Stromzähler verfügt. Diese sog. MID-Wallboxen entsprechen den Richtlinien der geeichten Regulierung von Messgeräten.

Lesen Sie unten mehr über die Möglichkeiten, den Stromverbrauch Ihrer Gäste mit diesen abzurechnen.

#6: FI-Schalter für die Wallbox

Ein FI-Schalter ist für die Nutzung der Wallbox per Gesetz vorgeschrieben. Er schützt Sie und Ihre Gäste vor Stromschlägen. Vor dem Kauf der Wallbox sollten Sie daher prüfen, ob das Modell der engeren Wahl über einen FI-Schalter verfügt. Tut es dies nicht, müssen Sie ihn zusätzlich erwerben und von einem Fachmann einbauen lassen.

#7: Installation durch Experten

Bedenken Sie für den Kauf: Die Montage der Wallbox ist dringend durch einen Experten durchzuführen. Wer selbst Hand anlegt und sich mit der Elektrik versucht, riskiert einen Stromschlag für sich und spätere Nutzer.

Suchen Sie sich also am besten schon vor dem Kauf einen Elektriker, der sich auf die Installation von Wallboxen versteht und Sie ggf. auch vor dem Kauf noch beraten kann. So gehen Sie sicher, dass die Wallbox einwandfrei funktioniert und schon bald für die ersten Gäste mit E-Auto startklar ist.

Hinweis 💡: Einige Hersteller von Wallboxen und Ladestationen koordinieren die Montage durch ihre eigenen hausinternen Experten. Erkundigen Sie sich nach entsprechenden Angeboten und gleichen Sie diese mit anderen in puncto Kosten und Zeitraum der Installation ab.

Sicherung mit Finger von Elektriker

Was eine Wallbox für das Ferienhaus kostet

Grob zusammengefasst zahlen Sie für eine Wallbox und deren Installation für das Ferienhaus

  • die Wallbox selbst,
  • den Elektriker für die fachmännische Montage und Wartung
  • zusätzliches Equipment wie z.B. Adapter, Kabel, FI-Schalter

Wie Sie schon gelesen haben, kommen Sie nicht um die Beauftragung und Zahlung eines Elektrikers herum. Dieser schließt die Wallbox an das Stromnetz des Ferienhauses an und montiert und prüft das Gerät. Die Kosten hierfür dürften zwischen 500 und 2.000 Euro liegen. Hinzukommen ggf. noch Materialkosten für Kabel und Adapter (s.o.). Planen Sie hier nochmals 50 bis ca. 200 Euro ein. Müssen Leitungen neu gelegt oder generalüberholt werden, ist mit weiteren Ausgaben zu rechnen.

Ja, und dann ist da noch die Wallbox selbst. Hier machen die Kriterien Leistungshöhe, Funktionsumfang und Qualitätsstandards im Wesentlichen den Preisunterschied. So liegen die günstigsten Modelle mit einer Leistungsstärke von 11 kW bei rund 500 Euro. Für besonders professionelle und hochwertige Ladestationen mit sehr hoher Leistungsstärke müssen Sie mit Kosten von rund 2.500 Euro rechnen.

Je nachdem, wie hoch die Kosten für den Elektriker, zusätzliches Material und die Ladebox selbst ausfallen, müssen Sie summa summarum mit Ausgaben in Höhe von mindestens rund 1.000 Euro bis hin zu 5.000 Euro rechnen.

Unser Kauftipp: Schlagen Sie nicht beim erstbesten Angebot zu. Gehen Sie die Sache ruhig an, lassen Sie sich verschiedene Modelle vorstellen und holen Sie sich auch Rat beim Elektriker Ihres Vertrauens.

Gut zu wissen 💡: Sind Sie als Vermieter gewerblich tätig, können Sie die Anschaffung einer ​​Ladesäule oder Wallbox steuerlich geltend machen. So lassen sich die Kosten über die Folgejahre abschreiben.

Fördermöglichkeiten für die E-Ladestation

Im Herbst 2020 hat der Bund ein Förderprogramm gestartet, um Mieter sowie Eigenheimbesitzer und Vermieter finanziell beim Einbau privater Ladestationen zu unterstützen. Diese Wallbox-Förderung durch die KfW für private Ladestationen war – verständlicherweise – sehr beliebt. Pro Ladestation erhielten Bewerber bzw. Qualifizierte einen Zuschuss von 900 Euro. Mehr als 800.000 Anträge wurden gestellt. Seit Ende 2021 sind diese Mittel jedoch ausgeschöpft und nach aktuellem Stand ist eine Neuauflage dieses Förderprogramms für Wallboxen nicht vorgesehen (Quelle: ADAC)

Welche Möglichkeiten der Förderung Sie als Vermieter heute aber nicht unversucht lassen sollten:

  • Regionale Förderprogramme: Bundesländer und Kommunen unterstützen noch immer den Kauf einer Wallbox. Die Form und Summe der Förderungen variieren stark. Wir empfehlen Ihnen, sich über aktuelle Zuschüsse und Bedingungen in ihrer Kommune oder Region zu erkundigen.
  • Prämien durch Energieversorger: Einige Stromanbieter bieten u. a. ein eigenes Produktportfolio an Wallboxen. Diese kombinieren sie mit Stromlieferverträgen und vermarkten sie mit Rabatten.

Lesen Sie gerne mehr zu aktuellen Fördermöglichkeiten im Ratgeber des ADAC nach: zum Artikel.

Anmeldung der Wallbox für das Ferienhaus

Die Wallbox ist ausgewählt und jetzt einfach ran damit an die Garagenwand, den Carport, das Haus mithilfe des Elektrikers?

Nein, bitte nicht ganz so schnell. Ein Schritt ist noch wichtig: Seit dem 21. März 2019 sind Sie verpflichtet, Ihre private Wallbox anzumelden. Entsprechend müssen Sie als Gastgeber Ihren Netzbetreiber bereits vor der Installation der Wallbox über Ihr Vorhaben der Montage und Nutzung informieren.

​​Unser Tipp: Holen Sie sich nicht nur Rat für Erwerb und Montage der Wallbox bei einem Elektriker. Fragen Sie ihn vielmehr auch gleich, ob er Sie bei der Anmeldung der Ladestation unterstützt.

Wichtig ⚠️: Planen Sie die Montage einer Wallbox mit Ladeleistung von mehr als 11 kW, so prüft der Netzbetreiber vorab, ob die Leitungen in Ihrer Ferienunterkunft für diese hohe Leistung ausgelegt sind. Außerdem müssen in diesem Fall Anschlüsse und Sicherungen kontrolliert werden, damit es zu keinerlei Gefahren durch Überbelastungen, Kurzschlüsse und Kabelbrände kommt.

Abrechnung der Wallbox bei Feriengästen

Nun läuft die Wallbox wie am Schnürchen und Ihre Gäste freuen sich bereits über diesen Service. Wie geht es jetzt aber für Sie weiter mit den entstehenden Stromkosten?

Die Nutzung der Wallbox an Ihre Gäste weiter zu berechnen, liegt für viele auf der Hand. Denn:

  • Für die Installation einer Wallbox bzw. den Erwerb und die Montage einer Ladesäule auf dem Grundstück Ihres Ferienhauses nehmen Sie als Vermieter Geld in die Hand.
  • Die Stromrechnung für das “Auftanken” der E-Autos mit dem Strom aus Ihren Ladegeräten landet auf Ihrem Tisch und nicht auf dem Ihrer Gäste.
  • Für Urlaubsgäste, die mit einem Auto ohne Elektromotor anreisen, würden Sie ja auch nicht die Tankfüllungen während des Ferienaufenthaltes zahlen – und Ihre Gäste würden Sie wohl auch nie darum bitten.
  • Ihre mit E-Auto anreisenden Ferienbesucher dürften in der Regel nicht in der Erwartungshaltung anreisen, dass Sie ihre Stromkosten übernehmen.
Auto auf Abrechnungsunterlagen

Den Stromverbrauch an Ihre Gäste weiter zu berechnen ist demnach naheliegend und nachvollziehbar. Eine Ausnahme könnte darin bestehen, wenn Sie den Strom aus einer eigenen Solaranlage beziehen. Aber auch in diesem Fall sind Sie natürlich nicht verpflichtet, Strom zu verschenken.

Wie also geben Sie die Stromkosten für E-Autos bzw. die Nutzung der Wallbox und Ladestation an Ihre Feriengäste weiter? Hierzu gibt es unterschiedliche Abrechnungsmodelle.

Abrechnung des Verbrauchs nach Pauschalen

​Viele Vermieter setzen auf die Weiterberechnung der Stromkosten an Ihre Urlaubsgäste in Pauschalen – das zum Beispiel in Pauschalbeträgen pro Tag oder pro Ladung. Für diese Variante ist eine Einschätzung Ihrerseits wichtig, ob Ihre Gäste bereit sind, eine Pauschale für die Nutzung der Wallbox zu zahlen oder ob das eher zu Unstimmigkeiten führt. Wägen Sie Ihre Bedürfnisse gegen die der Urlauber genau ab.

Was für diese Variante der Abrechnung spricht: Sie ist sehr transparent und mit sehr geringem Aufwand verbunden.

Abrechnung des Stromverbrauchs mit Zähler

Beim Laden von E-Autos lässt sich die tatsächlich geladene Strommenge mittels Zähler messen, auswerten und an die Urlaubsgäste weiterberechnen. Als Vermieter können Sie hierfür wählen zwischen einer Wallbox mit separatem, vorgeschaltetem Zähler und einer Wallbox mit integriertem Stromzähler. Wir fassen Ihnen beide Varianten und deren Vorteile kurz zusammen.

Wallbox mit externem Zähler

Bei dieser Variante wird in der Regel ein gewöhnlicher Zähler, ein sog. MID-Zähler oder ein geeichter Stromzähler zwischen die Ladestation und den Stromanschluss geschaltet.

Ihr Vorteil: Der Zähler lässt sich bei einem Defekt oder Modellwechsel schnell und mühelos austauschen. Zudem beträgt die Eichgültigkeitsdauer bei den MID-Zählern rund 8 Jahre. Erst dann muss er gewechselt oder nachgeeicht werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der großen Auswahl an unterschiedlichen Zählermodellen.

Unser Tipp: Achten Sie bei der Wahl dieses Abrechnungsmodells unbedingt auf einen exakt kalkulierenden Zähler. Lesen Sie hierzu eingehend bestehende Bewertungen vor dem Kauf.

Wallbox mit integriertem Zähler

Hier können Sie wählen zwischen einer Wallbox mit ​​“normalem“ Zähler, die aber im Zweifel für die gewerbsmäßige Vermietung nicht erlaubt ist, mit einem MID-Zähler oder mit eichrechtskonformen Zähler.

Ihr Vorteil: Integrierte Zählern sind einfacher zu montieren und die Möglichkeit, einzelne Ladevorgänge detailliert auszuwerten, ist deutlich besser als bei externen Zählern. Die geladenen Strommengen lassen sich z. B. nach individueller Nutzung auswerten, was diese Modelle vor allem für ​​Lademöglichkeiten verschiedener Parteien in Mehrfamilienhäusern attraktiv macht.

Für welche Variante Sie sich auch entscheiden: Achten Sie darauf, dass nur ein eingeschränkter Personenkreis (z. B. Ihr Reinigungspersonal und Ihre Feriengäste) die Ladestation nutzen können. Der Zugang für Unbefugte sollte dringend ausgeschlossen werden.

Noch einen Schritt weiter: E-Ladestation und Photovoltaik-Anlage

Wenn Sie sich und auch Ihre Gäste noch unabhängiger machen möchten von der öffentlichen Infrastruktur und Stromlieferanten, so können Sie eine Photovoltaik-Anlage beispielsweise auf dem Dach des Ferienhauses in Betracht ziehen. Einmal installiert, produziert diese Ihnen langfristig kostenlosen Solarstrom, der zu 100 Prozent erneuerbar ist und keine CO2-Emission produziert.

Die jährlich anfallenden Wartungskosten sind überschaubar. Der langfristige Nutzen hingegen ist groß.

Möchten Sie eine Solaranlage installieren, so empfehlen wir einen zusätzlichen Stromspeicher. Mit diesem können Sie beispielsweise in den Sommermonaten überschüssigen Strom zwischenspeichern und später nutzen – auch für Ihre Wallbox am Ferienhaus.

Die Kosten für die Photovoltaik-Anlage können stark variieren und sind z.B. abhängig von den örtlichen Gegebenheiten wie der nutzbaren Fläche auf Ihrem Dach oder auf dem Grundstück. Holen Sie sich auf jeden Fall verschiedene Angebote entsprechend der Anlagengröße von Fachbetrieben ein und vergleichen Sie diese intensiv miteinander. Erkundigen Sie sich auch nach den aktuellen Fördermöglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen.

Hinweis 💡:
Grundsätzlich ist es möglich, mit dem durch die Photovoltaik-Anlage generierten Strom auch die Wallbox des Ferienhauses zu betreiben. Möchten Sie aber ganz sicher sein, dass die Wallbox mit Solarstrom läuft, so sollte die Wallbox eine Solar-Ladefunktion aufweisen. Dass die Wallbox von demselben Hersteller stammt wie die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, ist dann eine gute Entscheidung. So sind beide Geräte ideal aufeinander abgestimmt und überschüssiger Solarstrom fließt direkt an die Wallbox weiter.

Erkundigen Sie sich jetzt nach dem für Sie passenden Wallbox-Modell

Sie haben gesehen: Eine Wallbox zu installieren lohnt sich. Der Aufwand ist – je nach Modell – überschaubar. Sie sichern Ihrer Ferienwohnung einen großen Wettbewerbsvorteil und die Anschaffungs- und Installationskosten rentieren sich in absehbarer Zeit wieder. Zudem können Sie zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz beitragen und gleichzeitig Urlaubern mit E-Autos mehr Komfort in den Ferien bieten.

Wir laden Sie herzlich ein: Inserieren Sie schon jetzt Ihre Ferienunterkunft bei Traum-Ferienwohnungen und ergänzen Sie – sobald Sie die Wallbox installiert haben – dieses Kriterium in Ihrem Inserat.

FAQ: Wallboxen für Ferienhäuser

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